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    Freitag 29. - Sonntag 31. Mai 2009 
         
Orff Zentrum, München 
    Kaulbachstr. 16 
     
     
 
das Programm als PDF  
 
 
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    „Gefühle gehören zum Leben wie Wachsein und Schlaf. Sie sind mit vitalen Bedürfnissen, mit Wahrnehmungen und Gedanken, Vorstellungen, Denk- und Entscheidungsprozessen sowie mit dem motorischen Verhalten verwoben und von diesen Vorgängen zwar unterscheidbar, aber nicht trennbar ... Eingeordnet in Begriffsbezeichnungen heißen Emotionen dann Furcht, Zorn oder Trauer und verlieren dadurch den zeitlichen Bezug zur Bewegung mit ihren immer nur ähnlichen, nie aber gleichen Erscheinungen. Qualität, Intensität, Ausbreitung und Tiefe der Emotionen variieren in Zeitgestalten. Sie brauchen Zeit, um sich zu entfalten.“  
      Wolfgang Tunner 
       
      Das Pfingstsymposion München 2009 richtet seinen Fokus auf das Wechselspiel von Gefühl und Musik – Musik und Gefühl. Es ist eine weit verbreitete Idee, dass Musik als Herzenssprache Gefühle ausdrückt, die leicht nachzuvollziehen sind. 
    Trifft dies auch für die neue Musik zu, oder distanziert sie sich grundsätzlich von jeglicher emotionalen Aussage? Im Mittelpunkt dieses Symposions steht die Frage: Warum meiden Komponistinnen und Komponisten der Gegenwart in den Einführungen, Gefühle in ihren Werken zur Sprache zu bringen? Selbst in Diskussionen über neue Musik werden Gefühle ausgeblendet. Meidet die neue Musik den Bezug zu den Wahrnehmungsräumen des Emotionalen wie Freude, Nähe, Angst, Scham ...? Oder ist es ihre Kunst, diese so zu verschlüsseln, um kaum wahrgenommen zu werden? 
    werden? Dafür sind Sachlichkeit, Anti-Espressivo und Objektivität gefragte Kriterien des Komponierens und Aufführens. „Worüber man nicht reden kann, solle man schweigen.“ Dieser Erkenntnis Ludwig Wittgensteins widerspricht Dieter Schnebel und fordert, man müsse den Mut haben, sich eben nicht im Schweigen zu üben, in seiner Musik schaffe er Projektionsflächen für Gefühle. 
    Luigi Nono war auf der Suche nach einer neuen Chemie der Kommunikation, für ein nicht nur expressiv berührtes, sondern seinerseits berührendes, sich selbst wahrnehmendes Hören, so Helmut Lachenmann. Also unterschiedliche oder gar widersprüchliche Standpunkte innerhalb der neuen Musik – cool als Anspruch oder Prinzip? 
    In den Wissenschaften nimmt die Emotionsforschung eine zentrale Stelle ein, Philosophie, Psychologie, Medizin, Biologie sowie Neuro- und Kognitionswissenschaften widmen sich ihr. Im komplexen Netzwerk der Wirkmechanismen erscheint die Tatsache von Interesse zu sein, dass Musik in der Hirnregion verarbeitet wird, die zugleich zuständig ist für das Gefühlsleben und auch eine wichtige Rolle bei der Mutter- Kind-Beziehung spielt. 
    Das Pfingstsymposion München 2009 fragt nach der Beziehung neuer Musik zum Gefühl, das immer noch einem Tabu zu unterliegen scheint, und versucht, in interdisziplinärer Herangehensweise die Grenzlinie zu öffnen, um zu begreifen, was einen ergreift. 
was einen ergreift. Es lädt Expertinnen und Experten ein, führt den interdisziplinären Diskurs zwischen den Künsten und den Wissenschaften fort und freut sich auf neu gewonnene Erkenntnisse.  
Ulrike Trüstedt 
     
           
       
      
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             Freitag 29. Mai  
             
            20.00 Uhr     Orff-Zentrum München 
              Begrüßung und Eröffnung 
              des Pfingstsymposions München 2009 
             
            Dr. Hans-Georg Küppers,  
            Kulturreferent der Landeshauptstadt München  
             
            Dr. Thomas Rösch,  
            Direktor des Orff-Zentrums München 
             
              Eröffnungsvortrag 
             
            Gefühl  
            Existiert es noch in der neuen Musik?  
            Heera Kim  
            Am Anfang des vergangenen Jahrhunderts setzt die Tendenz zur Systematisierung des Materials in der neuen Musik ein parallel zur Entwicklung der Dodekaphonie.  
            Haben die Komponisten dabei das „Gefühl“ in der Musik vernachlässigt? 
             
            In a landscape  
          John Cage  
           
          4.33  
          John Cage  
           
          Fabio Romano – Klavier          
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             Samstag 30. Mai  
             
            15:00 Uhr       
               
             
            „Sprache der Gefühle“ oder „tönend bewegte Formen“? Musik und Emotion in historischer, kulturwissenschaftlicher und biologischer Perspektive 
            Prof. Dr. Lorenz Welker 
             
            Der europäische Musikbegriff ist in seiner Bedeutung noch jung: Er stammt aus der Renaissance. Infolge des Geist-Seele-Diskurses des 19. Jahrhunderts findet die Scheidung von rationaler, formbestimmter, emotionsresistenter Musik einerseits und gefühlsbetonter und deshalb als „populär“ angesehener Musik andererseits statt. 
            Einem biologischen Modell zufolge werden jedoch transkulturell nachweisbare Reaktionsmuster auch dann ausgelöst, wenn nur eine rein rationale Verarbeitung beabsichtigt ist. Gefühle werden durch musikalische Formulierungen gegebenenfalls ausgelöst bzw. symbolisiert, bleiben aber hinter echten Gefühlen im Sinne einer Sprache zurück. 
             
             
            16.00 Uhr     
             
            Sein ist Gestimmtsein  
            Eine Hommage an das Gefühl  
            Prof. Dr. Volker Caysa 
             
            Unsere Vernunft ist kein stimmungsfreies Selbstverhältnis, wie es Philosophie und Wissenschaft der Neuzeit glauben machen wollten. Das menschliche Denken ist wesentlich durch Stimmungen bestimmt, ja es ist ein praktisch gestimmtes Verhalten, das durch Stimmungen regiert wird. Denn unsere Stimmungen sind es, die unser praktisches Verhältnis zur Welt bestimmen, auch wenn das „reine“ Denken es nicht wahrhaben will. Vernünftiges Denken ist ohne Stimmungen nicht nur nicht handlungsfähig, sondern auch nicht überlebensfähig, weil Stimmungen wesentlich unsere Entscheidungs- und Selbsterhaltungsfähigkeit bestimmen. 
             
             
            17.00 Uhr    
             
            Gefühle im Netz  
            Christina Wächter 
             
            Warum offenbaren sich junge Menschen ausgerechnet in der Anonymität des Internets? Wie entstehen Online-Freundschaften? Und warum können wir ausgerechnet im Netz so gut über unsere Gefühle sprechen? 
             
            Körpertemperaturen  
            Kristofer Arbeus 
             
Eine grafische Reise durch verschiedene Gefühlszustände. Eine Animation, basierend auf grafischen Grundformen. Ein work in progress – der Versuch, mit optischen Formen Emotionen zu visualisieren. 
 
             
            21.00 Uhr   
             
            Drei Teilchen ergeben noch lang keinen Raum  
            Performance  
            Carmen Runge  
            Isabelle Pyttel  
            Anna Isabell Gross  
             
            Und das Schiff fährt  
            Video  
            Clea Stacke und Verena Seibt  
             
            Präsentation  
            Studierender am Sentimentalitätsseminar von Via Lewandowsky an der Akademie der Bildenden Künste München 
            Jessica Kallage-Götze  
            Constanze Penninger  
            Aiko Okamoto  
            Janina Roider   
            Max Schmölz 
             
             
             
          
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             Pfingstsonntag 31. Mai  
             
            11.00 Uhr  Matinee  
               
             
            Wolf Loeckle im Gespräch mit Komponistinnen,  
            Komponisten, Interpretinnen und Interpreten 
             
            Variationen Op. 27 
            Klavierstück 
            Anton v. Webern 
            Julia Schölzel – Klavier 
             
            TUBAMIR  
            für Tuba und Elektronik 
            Philipp Kolb 
            Philipp Kolb – Tuba 
             
            filure fugitive  
            für Klavier, Zuspielung, UA 
            Julia Schölzel 
            Julia Schölzel – Klavier 
             
            Steam  
            für Klarinette, Trompete, Gitarre, Vibraphon, Kontrabass und Elektronik 
            Ludger Brümmer 
            piano possibile 
            ensemble für neue musik 
            Oliver Klenk – Klarinette, Philipp Kolb – Trompete, 
            Stephan Lanius – Kontrabass, Stefan Blum – Schlagzeug, 
            Johannes Öllinger – Gitarre 
            Florian Appel – musikalische Leitung 
             
            UNDO  
            für Klavier zu vier Händen, UA 
            Heera Kim  
          für Klavier zu vier Händen, UA  
          Martina & Kristina Bauer  - Klavier          
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            Veranstaltungsort: 
               
              Orff-Zentrum München 
              Kaulbachstr. 16 
              80539 München 
             
            U 3/6 Universität 
             
            ---> google maps  
             
             
             
               
              Anmeldung und Informationen 
             
            Anmeldung erbeten 
             
            Pfingstsymposion München 2008 
            Agnesstr. 39, 80798 München 
            Tel. 0 89 / 2 72 18 56 
             
            ulrike.truestedt[at]pfingstsymposion.de 
            www.pfingstsymposion.de 
             
            Gesamtkarte 40 / 25 Euro 
              Tageskarte 30 / 20 Euro 
              Einzelkarte 15 / 10 Euro 
             
            Ermäßigung: StudentInnen, Arbeitslose
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            KünstlerInnen und ReferentInnen 
             
             
             
            Kristofer Arbeus 
            Grafi k-Designer, München 
             
            Martina & Kristina Bauer  
            Pianistinnen, München 
             
            Prof. Ludger Brümmer 
            Komponist, Leiter des Instituts für Musik 
            und Akustik, ZKM, Karlsruhe 
             
            Prof. Dr. Volker Caysa 
            Philosophie, Universität Leipzig und 
            Universität Lodz 
             
            Heera Kim 
            freischaffende Komponistin, Karlsruhe / Seoul 
             
            Philipp Kolb 
            Komponist, Musiker, München 
             
            Wolf Loeckle 
            Journalist, München 
             
            piano possibile 
            ensemble für neue musik, München 
            Oliver Klenk, Philipp Kolb, Stephan Lanius, 
            Stefan Blum, Johannes Öllinger, 
            Florian Appel 
             
            Projekt Perineum 2000 
            Anna Isabell Gross, Isabelle Pyttel, 
            Carmen Runge 
            Studentinnen bei Prof. Stephan Huber, 
          Akademie der Bildenden Künste, München           
           
          Fabio Romano 
          Pianist, München           
           
           
          Julia Schölzel 
          Komponistin, Paris           
           
          Verena Seibt 
          Künstlerin, München           
          Studierende des Sentimentalitätsseminars 
           
          Clea Stacke 
          Künstlerin, München 
           
          Studierende des Sentimentalitätsseminars Via Lewandowsky, 
          Akademie der Bildenden Künste München 
          Jessica Kallage-Götze  
Constanze Penninger  
Aiko Okamoto  
Janina Roider  
Max Schmölz  
 
           
          Christina Wächter 
Journalistin, jetzt.de SZ, München 
 
Prof. Dr. Lorenz Welker 
Musikwissenschaft, LMU, München 
 
           
          
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            Mit freundlicher Förderung 
               
              Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft, 
              Forschung und Kunst 
              Kulturreferat der Landeshauptstadt München 
              Bezirk Oberbayern 
              Kairos-Stiftung 
              Stiftung Bayerischer Musikfonds 
              Privatmäzene 
              Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik 
              und Theater, München 
               
               
               
             
               
              
             
          
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